Keine Slider im Onlineshop!

7 Gründe, warum du auf Slider in deinem Onlineshop verzichten solltest!

Jeder kennt sie und jede Menge Websites und Onlineshops nutzen sie: Die Slider oder Karussells. Doch nur, weil etwas „schon immer“ so war, ist es noch lange nicht gut. Ganz im Gegenteil zeigen unzählige Studien, dass Slider im Onlineshop aus vielen Gründen genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich sollen. Sie nerven deine User und schaden deiner Suchmaschinenoptimierung. Wir haben dir hier die 7 stärksten Argumente gesammelt, warum du auf Slider verzichten solltest- und welche Alternative du nutzen kannst!

Welche Nachteile haben Slider im Shop?

Wow, es bewegt sich! Der Trend zum Slider im Onlineshop: Wie alles begann 

Ab etwa 2007 begann die große Stunde der Slider auf Webseiten und Onlineshops. Das hatte vor allem technische Gründe. Die höheren Bandbreiten der Internetanschlüsse von Privathaushalten machten die Darstellung komplexerer Designs möglich. Entwicklungen wie JQuery vereinfachten die Umsetzung für Webdesigner und die oftmals triste Textwüste des Internets wurde plötzlich bunt und lebendig. Anfangs ein echter Eyecatcher, nimmt aber nach nunmehr 13 Jahren die Begeisterung beim User rapide ab. Erinnerst du dich noch an Webseiten, die dich mit Hintergrundmusik in schrecklicher MIDI-Qualität belästigt haben? Ganz ähnlich wirken sich heute Slider aus: Als langweilige Relikte aus einer längst vergangenen Zeit.

Slider im Onlineshop sind out
  1. Niemand sieht sich die Slides in deinem Shop an

Um es genau zu sagen: Nur 1% aller User klicken sich durch einen Slider. Das ist übrigens keine neue Erkenntnis, sondern schon seit einer Studie der Nielsen Norman Group in 2012 dokumentiert. Und dabei handelte es sich nicht um irgendeine Nischen-Seite, sondern um die britische Webseite von Siemens, die im ersten Slide einen Rabattgutschein über 100 Pfund präsentierte. Den niemand zur Kenntnis nahm. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Banner Blindness
  • Der Inhalt entspricht nicht dem, was der User sucht
  • Die Nachricht ist zu kurz eingeblendet

Slider sehen aus wie Werbebanner. Und diese haben die User gelernt zu ignorieren. Deshalb werden auch deine Slider (unbewusst) ignoriert. Dieses Phänomen nennt man „Banner Blindness“, weil wir alle aufgrund der Interneterfahrung blind für Inhalte im Banner-Format geworden sind. Zusätzlich kommen die meisten User in deinen Shop, weil sie etwas bestimmtes gesucht haben – vielleicht sogar alle, sofern du in Sachen Shopify SEO alles richtig gemacht hast. Selbst das beste Sonderangebot wird dann nicht wahrgenommen. Stelle dir vor, du gehst in einen Laden, um ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Du möchtest zum Beispiel ein schwarzes T-Shirt in Größe L. Direkt an der Tür ruft der erste Promoter dir irgendwas von 10% Rabatt auf unsere Handy-Tarife zu und ist nach vier Sekunden schon wieder verschwunden. Da tritt gleich der nächste auf den Plan und bietet dir 10 Kilo Orangen zum Preis von 2 Kilo an. Spätestens jetzt bist du entweder aus dem Laden gerannt oder hast dich schnellstmöglich zu den T-Shirts vorgearbeitet. Genau wie die User in deinem Onlineshop.

  1. Niemand klickt auf deine Call-To-Actions

Das ist logisch. Während du versuchst, diese Angebotsbeschallung auszublenden und einen Ausweg zu finden, rufst du den armen Promotern sicher nicht „Mehr erfahren“ oder „Jetzt zum Newsletter anmelden“ zu, bevor ihre fünf Sekunden verstrichen sind. Eine alte Weisheit der User Experience-Profis: Behelligst du deine Besucher mit einer Vielzahl unterschiedlicher Handlungsaufrufe, werden sie höchstwahrscheinlich keine Handlung ausführen.

Slider im Onlineshop stoeren die user
  1. Die Nachricht ist viel zu kurz sichtbar

Selbst die wenigen Ladenbesucher (im Schnitt nur 1%), die sich auch noch die drei nächsten Marktschreier anhören, hatten gar keine Zeit, das Angebot zu erfassen und eine Kaufentscheidung zu treffen. Bei aller Liebe zu deinen Produkten: Einen No-Brainer, den sich jemand innerhalb von vier bis fünf Sekunden Eiskaltakquise in den Warenkorb legt, wirst du nicht haben.

  1. Slider nerven deine Besucher

Es wird dir anhand unserer ersten drei Punkte schon dämmern: Slider nerven. Sie verstecken die wichtigen Inhalte deiner Seite, weil sie zunächst mal das gesamte Bild einnehmen. Sie „schreien“ deine User an, doch bitte jetzt diese bunten, sich bewegenden Bildchen anzusehen, anstatt die Informationen, die wirklich wichtig sind. Und die sie gesucht haben. Die du genau deshalb auf der Startseite hast. Ein Slider nimmt an, dass deine User passiv sind und sich deinen Shop wie einen Film anschauen wollen. In Wahrheit wollen sie aber nicht berieselt werden, sondern etwas kaufen. Dafür besuchen sie einen Shop. Und du willst sie nicht berieseln, sondern etwas verkaufen. Dafür betreibst du einen Shop. Sie nerven im Übrigen auch aus technischen Gründen, denn:

  1. Slider verlängern die Ladezeit deines Shops

Das ist eigentlich selbsterklärend. Doch viele Shop-Betreiber verzweifeln an den Ladezeiten ihrer Startseite. Die wichtigsten Ursachen sind dabei meist die offensichtlichen. Ein Slider beinhaltet im Schnitt vier bis fünf Bilder, die alle in voller Bildschirmgröße geladen werden müssen. Dabei sollten schon alle Alarmglocken schrillen. Noch schlimmer wird es, wenn mehrere Videos als Slides hinterlegt sind. Dazu kommt das Benötigte Anhängsel aus Script und schon warten deine Besucher auch mal mehrere Sekunden auf Inhalte, die sie gar nicht sehen wollen. Im besten Fall sind sie genervt, im schlimmsten Fall schon weg.

  1. Slider sind nicht für mobile Geräte konzipiert

Wie sollten sie auch! 2007 waren Handys noch von Sony Ericsson und Nokia, mobiles Internet steckte in den Kinderschuhen. Und heute? Siehst du dir Slider im schmalen Hochformat an, mit wirren Zeilenumbrüchen im viel zu kleinen Text und Bildern, von denen 90% abgeschnitten sind. Und noch längeren Ladezeiten. Viel mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.

  1. Slider sind schlecht für deine SEO-Bemühungen

Was deine User nervt, nervt auch Google. Die schlechte Usability ist daher der erste negative Faktor deines Sliders hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung. Doch es kommen noch einige mehr hinzu:

  • Lange Ladezeiten
  • Hohe Bounce Rate
  • Schlechte Struktur deiner Inhalte auf der ganzen Seite
  • Viel zu viele Überschriften
  • Kein lesbarer Text
  • Kein Fokusthema

Die Ladezeiten haben wir bereits geklärt. Das Warten auf deinen Shop führt zwangsläufig dazu, dass einige Besucher deinen Shop verlassen, bevor sie sich irgendetwas angesehen haben. Das ist die sogenannte Bounce Rate.  Ist diese höher als beim Wettbewerb erkennt Google: Diese Seite ist nicht relevant für die User. Darüber hinaus haben Slider auch ein ganz klares inhaltliches Problem. Sie bestehen aus mehreren Überschriften, auf welche aber kein Text folgt. Das interpretiert nicht nur Google als schlecht aufbereiteten Inhalt. Das Problem kannst du ohne die „Betriebsbrille“ ganz schnell in einem kleinen Experiment erleben: Besuche einen beliebigen Onlineshop. Du darfst auch zwei oder drei nehmen. Klicke dich durch alle Slides oder lasse sie einmal komplett durchlaufen. Beantworte anschließend die folgenden Fragen:

  • Worum geht es in diesem Shop?
  • Was sind die USPs der Marke?
  • Für welches Thema hast du hier die Experten gefunden?
  • Was war überhaupt auf den Slides zu sehen?

Wir halten einfach mal die Wette, dass du auf diese Fragen kaum brauchbare Antworten gefunden hast. Obwohl du dir die fünf wichtigsten Überschriften und die prominentesten Inhalte vollflächig auf der Startseite dieses Stores angesehen hast – denn genau so werden sie an Google und an den User vermittelt. Wenn du mit deinem Store auf Shopify Seo Ambitionen pflegst, solltest du über die Verwendung eines Sliders also vielleicht noch einmal nachdenken!

Alternativen zum Slider im Onlineshop

Ein Leben ohne Slider – was tun?!

Alles graue Theorie – ich bleibe beim Slider!

Du glaubst uns nicht oder bist der Meinung, dein Slider sei so geil, dass er deine User vollkommen in den Bann zieht? Das kannst du ganz einfach selbst überprüfen: Tracke die Klicks auf die CTAs in deinem Slider oder schau dir über Tools wie Hotjar einfach mal genau an, wie sich deine User in deinem Shop bewegen, was sie sich ansehen, wo sie drüber hinweg scrollen und worauf sie klicken.

Hero-Layout als Alternative zum Slider im Onlineshop

Wenn du auf das grundsätzliche Design mit einem grafischen Element im Vollformat als Store-Opener nicht verzichten willst: Entscheide dich für eine Hero-Section. Das bringt neben dem Eliminieren aller Slider-Nachteile zusätzlich den Vorteil, dass du nur einen richtig guten Inhalt, also nur ein richtig gutes Bild benötigst. Die meisten Slider enthalten ohnehin nur aussagebefreite Stockfotos, die rein dekorativen Charakter – aber mit deinem Brand-Image nichts zu tun – haben. Ein Hero-Image heißt auch: Einen Call-To-Action, und zwar einen wirklich wichtigen. Die Navigation deiner Seite schaffst du über die Kategorien, die du beim richtigen Setup prominent auf der Startseite verlinkt hast und über das Menü. Nutze also den einen CTA für die wichtigste Handlung deiner Kunden. Die kannst du genauso wie das Bild natürlich auch häufiger wechseln.